Die ADFCler hatten sich wie im Vorjahr mit den Fahrradfreunden von der Selbsthilfe-Werkstatt Leuscheid zusammengetan und auf der Niedecke einen Fahrrad-Servicestand aufgebaut, um gestrandeten Radler*innen die Weiterfahrt zu ermöglichen. Und es mussten tatsächlich zahlreiche Reifen aufgepumpt, Schaltungen und Bremsen eingestellt und einmal auch eine gerissene Kette notdürftig geflickt werden. Erwartungsgemäß tauchten auch wieder einige bemitleidenswerte Räder auf, die an 364 Tagen ein unbeachtetes Dasein im Schuppen oder gar draußen fristen müssen und die trotzdem an diesem einen Tag perfekt funktionieren sollen. Deren Besitzer kommen dann an die  Station auf und fragen „Kannste mal gerade...?“ und erwarten dann einen komplette Generalüberholung ihres Drahtesels – am besten natürlich zum Nulltarif. Diese „Fahrradfreunde“ mussten wir leider (?) enttäuschen.

Insgesamt hatten wir den Eindruck, dass es auf den Straßen sehr voll war  und dass der Pedelec-Boom ungebrochen ist – mindestens jedes 2. Rad hatte einen E-Motor. Beeindruckend, welche Chancen sich daraus auch für die Alltagsmobilität ergeben – wenn sie denn genutzt werden!

Insgesamt war es wieder ein erfolgreicher und interessanter Einsatz, bei gutem Radelwetter. Allerdings wehte der böige Wind sehr oft unser Info-Material durch die Gegend und verschaffte uns zusätzliche Bewegung.

Und es wuchs die Erkenntnis, wie man auch ohne Radwege und zusätzliche Bodenversiegelung die Probleme der Radler*innen an der Oberen Sieg lösen könnte: Einfach die L333 und B256 dauerhaft für den Autoverkehr sperren! (Das war ein Scherz!)

(dieter.zerbin@adfc-bonn.de)